Vernehmlassungsantworten und Stellungahmen

Montag, 22. Februar 2021

Bericht des Projektteams über die psychiatrische Versorgung

Die Grünliberale Partei des Kantons Luzern bedankt sich für die Einladung zur Vernehmlassung zum «Bericht des Projektteams über die psychiatrische Versorgung im Kanton Luzern» Stellung zu nehmen.

Die Vorgehensweise den Bericht mit einer Gruppe von Fachleuten zu erarbeiten, begrüssen wir sehr. Die umfassende und fundierte Sicht inklusive der Bewertung der Massnahmen beurteilen wir als sehr gute Grundlage für die weitere politische Arbeit. Wir erachten es als notwendig, dass künftig in einer Regelmässigkeit die Psychiatrieplanung ein fester Bestandteil der Gesundheitsplanung auf fachlicher wie politischer Ebene wird.

Für die glp ist klar, dass die aktuelle Situation mit den langen Wartezeiten sowohl im Erwachsenen wie im Kinder- und Jugendbereich nicht länger haltbar ist. Die benötigte Aufstockung insbesondere in der ambulanten Psychiatrie um rund 30 Stellen erachten wir als dringend angezeigt. Gemäss unseren Abklärungen wären 10 bis 20 Stellen schnell besetzbar. In der gegenwärtigen Pandemiesituation wird uns die Unhaltbarkeit der aktuellen Situation deutlich vor Augen geführt. Die glp gibt zu bedenken, dass sich die unbehandelten psychischen Probleme während der äusserst langen Wartezeit in der Art verschlimmern, dass die anschliessende Therapie um ein Vielfaches teurer wird, als wenn die Hilfe unmittelbar erfolgt wäre

Für die weitere Entwicklung sehen wir neben der dargelegten Aufstockung des Personals ebenfalls im Kinder- und Jugendbereich, in erster Priorität eine Fokussierung auf die vor- und nachgelagerten Angebote. Dies mit dem Ziel zum einen die Eintrittsschwelle zu reduzieren und zum anderen zugleich die Wirkung der angebotenen Massnahmen nachhaltiger zu verankern:

Für die glp heisst das konkret, dass das Konzept des Kriseninterventionszentrum unbedingt voranzutreiben ist. Gänzlich fehlt aus Sicht der glp im Kanton Luzern im Anschluss an stationäre Aufenthalte eine Nachbegleitung respektive fehlen hier die klaren Zuständigkeiten und damit die Kostenübernahme. Leider ist dazu im Bericht nichts zu finden. Es ist davon auszugehen, dass mit einer geklärten Nachbegleitung die Chance für die Notwendigkeit einer weiteren Therapie sinkt, was im Sinne aller Beteiligten sein muss.

Wir begrüssen für den psychiatrischen Bereich explizit den Ansatz ambulant UND stationär. Es ist aus Sicht der glp wegweisend, dass die Klientinnen und Klienten wo immer möglich in ihrem gewohnten Umfeld verbleiben können und auch das Umfeld als Ressource einbezogen wird. Des weiteren möchten wir den Anlass nutzen um insbesondere der LUKS für ihre kontinuierlichen Optimierungsbemühungen der letzten Jahre danken. Wir anerkennen, dass die LUKS vergleichsweise effizient und kostengünstig unterwegs ist und zugleich eine sehr hohe Qualität aufweist. Die Schliessung der Deckungslücke ist daher angezeigt und in die mittelfristige Finanzplanung des Kantons aufzunehmen.

Erfreut sind wir, dass mit dem Schritt zum Medizin-Master an der Uni Luzern auch eine bessere Ausgangslage für die künftige Niederlassung von Psychiaterinnen und Psychiater geschaffen wird. Dies zu den Schwerpunkten.