Die GLP hat den Entwurf des Gesundheitsversorgungsberichts analysiert und ihre Vernehmlassungsantwort eingereicht. Der Gesundheitsversorgungsbericht hebt zahlreiche wichtige Themenfelder hervor und setzt aus Sicht der GLP wesentliche und richtige Schwerpunkte für das kantonale Gesundheitswesen. Dennoch sieht die GLP grundlegenden Anpassungsbedarf sowie eine stärkere Priorisierung und Fokussierung auf Zielgruppen und Bereiche mit hohem Wirkungsgrad.
Gesundheit ganzheitlich betrachten
Die GLP fordert eine umfassende Betrachtung des Gesundheitswesens, die über die reine Versorgungsoptik hinausgeht. Es sollte eine Public-Health-Sicht entwickelt werden, die alle Aspekte der öffentlichen Gesundheit berücksichtigt und über verschiedene Politikbereiche hinweg Maßnahmen definiert. So bei der Prävention, Gesundheitsförderung, Umweltmaßnahmen und sozioökonomische Bedingungen. Versorgungsstrukturen sind in Bezug auf Digitalisierung und Vernetzung voranzutreiben und konsequent aus Patientensicht zu betrachten. Teure Strukturbewirtschaftung und einen Exkurs für ein einzelnes Spital im Kanton sind aus Sicht der GLP kontraproduktiv und gehören materiell nicht in den Gesundheitsversorgungsbericht.
Stärker priorisieren und auf Wirksamkeit ausrichten
Der Bericht umfasst fünf übergeordnete Themen: Fachkräftemangel, Digitalisierung, integrierte Versorgung, Gesundheitsförderung/Prävention und Palliativversorgung. Die GLP erachtet diese Themen als relevant, jedoch müssen die finanziellen Mittel gezielt eingesetzt werden, um eine ausreichende Wirkung zu erzielen. Die GLP empfiehlt eine Priorisierung der Maßnahmen und sieht insbesondere das Forum «Integrierte Gesundheitsversorgung Luzern» (IGEL), regionale Gesundheitsnetzwerke und Gesundheitszentren sowie die Digitali- Grünliberale Partei Kanton Luzern Seite 2/2 sierung als vorrangige Projekte. Das Kapitel 6, das sich einem einzelnen Spitalstandort widmet, sollte gestrichen oder zumindest durch eine umfassende Analyse aller Standorte ersetzt werden. Unter diesem Aspekt behält sich die GLP vor, den Planungsbericht abzulehnen, wenn Kapitel 6 nicht herausgelöst und der Fokus nicht geschärft wird.
Junge Menschen, vulnerable Gruppen und alle Leistungserbringergruppen in den Bericht integrieren
Die GLP fordert eine stärkere Berücksichtigung von Kindern und Jugendlichen, Menschen mit Behinderung und wichtigen Berufsgruppen wie Physiotherapeuten, Logopäden und Laboranten im Bericht. Insbesondere die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen muss stärker in den Fokus gerückt werden. Zudem sollte der Zugang zu Programmen der Gesundheitsförderung und Prävention für alle vulnerablen Gruppen verbessert werden.