Freitag, 7. Mai 2021

Studieren war gestern, jetzt ist Handeln angesagt!

Die Grünliberalen Kanton Luzern begrüssen, dass die Regierung den Klimawandel ernst nimmt und im Planungsbericht einen möglichen Weg aufzeigt. Die geplanten Massnahmen reichen jedoch nicht aus, um das Ziel netto null Treibhausgasemissionen bis 2050 zu erreichen. Die Grünliberalen fordern ein rascheres Handeln und reichen eigene Vorschläge ein, die als Sofortmassnahmen umgesetzt werden sollen.

„Studieren war gestern – jetzt ist Handeln angesagt!“ fasst Kantonsrat András Özvegyi die Position der Grünliberalen zusammen. Der Regierungsrat hat am 11. Januar 2021 den Planungsbericht Klima und Energie in Vernehmlassung geschickt. Die Grünliberalen haben den Bericht geprüft und ihre Stellungnahme am 4. Mai 2021 eingereicht. Insbesondere in den Handlungsfeldern Energieversorgung, Gebäude, Mobilität und Landwirtschaft, braucht es nun eine sachbasierte Auseinandersetzung und gemeinsame, lösungsorientierte Anstrengungen, um diese Herausforderungen zu meistern. Für die Erreichung des Netto-Null Ziels sind Gesellschaft und Wirtschaft zusammen gefordert. Aus diesem Grund muss der Kommunikation und Wissensvermittlung ein hoher Stellenwert zugetragen werden.

 

Externe Verkehrskosten einrechnen

Konkret braucht es Massnahmen, um Verkehr und Umwelt besser miteinander in Einklang zu bringen. Im Bericht fehlen dazu wichtige Informationen und Zahlen, um sich ein Gesamtbild über die Ausganglage zu verschaffen. Aussagen bezüglich Home-Office-Lösungen und moderner Kommunikationsmittel fehlen komplett. Dieses Thema sehen die Grünliberalen Luzern als eminent wichtig, da solche technologischen Lösungen einen grossen Beitrag zur Reduktion des Arbeitsverkehrs leisten können. Während steuerliche Fehlanreize wie Pendlerabzug und unökologische Motorfahrzeugsteuern eliminiert werden müssen, braucht es zusätzlich finanzielle Anreize zur Verkehrsvermeidung und -verlagerung. Die Wichtigkeit der Mobilität für unser gesellschaftliches und wirtschaftliches Leben soll dabei nicht untergehen. Den hohen Kosten für Umwelt und Gesundheit wird heute nur ungenügend Rechnung getragen.

 

Nachhaltigkeit in Landwirtschaft und Konsum

Die Landwirtschaft wird vom Klimawandel heute und in Zukunft am meisten betroffen sein. Gleichzeitig verursacht die Landwirtschaft diesen massgeblich mit. Der Treibhausgas-Abbaupfad ist deshalb in diesem Bereich viel zu wenig ambitioniert. Auf der anderen Seite ist die Schaffung eines nachhaltigen Konsums den Grünliberalen ein grosses Anliegen. Eine nachhaltigen Ernährungskultur nützt der Umwelt und Gesundheit. Sie schont die Böden, die auch den zukünftigen Bauerngenerationen und der gesamten Bevölkerung als Lebensgrundlage dienen sollen. Dazu gehört auch die Bekämpfung von Food-Waste. Lösungsansätze, wie die Substitution der Nutztierhaltung durch Fleischersatzprodukte, sowie auch technologische Fortschritte, müssen zwingend geprüft werden.

 

Enormes Potential bei Gebäuden und Energie

Im Gebäudebereich stehen die Reduktion des Energiebedarfs und die Substitution fossiler Heizanlagen als Kernelemente zur Erreichung des Klimaziels im Vordergrund. Der Kanton soll hier eine Vorbildfunktion einnehmen. Zum Beispiel mit der konsequenten Beachtung einer hohen Energieeffizienz und Eigenstromproduktion bei Neubauten und bestehenden Immobilien. Auch der Einbezug von ökologischen Baumaterialien hat beträchtliches Potential.

„In der Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen muss endlich ein massiver Schub kommen. Das Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft“, ist Kantonsrat András Özvegyi sich sicher. Er fordert effektive und effiziente Fördermassnahmen und eine zielgerichtete Umsetzung bei kantonseigenen Immobilien. 

 

Grünliberale Vorstösse - Klimawende gemeinsam mit der Wirtschaft

Bereits zwei Vorstösse in den Bereichen Energieförderung und Landwirtschaft haben die Kantonsräte András Özvegyi und Urs Brücker eingereicht. Weitere Ideen bringt die Kantonsratsfraktion der Grünliberalen in dieser Session ein. Ziel ist es dabei immer, die Klimakrise auch als Chance für eine nachhaltige Wirtschaft zu sehen und zusammen mit der Wirtschaft zu erreichen. Ein Nichthandeln verstärkt die irreversiblen Folgen für uns und vor allem für zukünftige Generationen. Die zukünftigen Kosten der jetzigen Untätigkeit, werden die Kosten der heutigen Massnahmen um ein weites übertreffen. Es ist noch nicht zu spät, aber die Zeit zum Handeln mit lösungsorientierten Massnahmen ist jetzt!

 

Kontakt:

András Özvegyi, Kantonsrat, oezvegyi@gmx.ch / 079 503 94 66

Urs Brücker, Kantonsrat, ufbruecker@bluewin.ch / 079 403 96 00