Donnerstag, 17. Mai 2018

Anfrage von Urs Brücker zum Innovationspark

An der Mai-Session reichte Kantonsrat Urs Brücker eine Anfrage (A549) zur Strategie des Regierungsrates für den Innovationspark Zentralschweiz ein.

2016 startete der vom Bund initiierte Schweizerische Innovationspark mit fünf Standorten im Umfeld der beiden Eidgenössischen Technischen Hochschulen in Zürich und Lausanne, in Biel, Basel und im Aargau. Ziel ist es, etablierte Firmen aus dem In- und Ausland mit ihren Forschungs- und Entwicklungseinheiten an diesen hochschulnahen Standorten anzusiedeln. Kreative Ideen sollen Raum zum Wachsen erhalten, und Start-ups sollen ihre Produkte nicht nur in der Schweiz entwickeln, sondern diese auch erfolgreich von der Schweiz aus vermarkten.



Die Zentralschweiz, und insbesondere der Hochschulstandort Luzern, blieben bei der Standortwahl aussen vor. Um dies zu korrigieren, gründeten die Volkswirtschaftsdirektoren der Zentralschweizer Kantone und einige Unternehmen den Verein «Innovationspark Zentralschweiz» mit dem Ziel, sich als sogenannter «Antennenstandort» des Innovationsparkes Zürich akkreditieren zu können. Thematisch sollen im Innovationspark Zentralschweiz Ideen und Innovationen rund um das Schwerpunktthema «Building Excellence» als Referenz für Zukunftstrends und interdisziplinäre Forschung im Bereich Gebäude und Digitalisierung entstehen.

 

Die Luzerner Regierung setzte sich in der Folge mit Vehemenz und folgerichtig für den Standort Horw ein, in welchem ab 2020 der neue Campus für die Hochschule Technik und Architektur und für die Pädagogische Hochschule Luzern mit Gesamtkosten von über 300 Millionen Franken entstehen soll. In einer Medienmitteilung vom 6. Juli 2017 wurde auch betont, dass auf dem künftigen Campus-Areal in Horw 20’000 m2 Land für den «Innovationspark Zentralschweiz» zur Verfügung gestellt werden sollen.

 

Im August 2017 – also nur wenige Wochen später – entschied sich der Verein «Innovationspark Zentralschweiz», welchem auch der Kanton Luzern angehört, den Innovationspark Zentralschweiz beim Standort Suurstoffi in Rotkreuz anzusiedeln. In der Antwort der Regierung auf die Anfrage A 408 vom 20. Februar 2018 konnte man dann wiederum lesen, dass es Kernaufgabe der künftigen Immobilien AG (Betreiberin des künftigen Campus Horw) sei – Zitat: «Eine zielorientierte und proaktive Vermarktung durch die Immobilien AG soll kompetente Interessensgruppen wie Studierende, Start-ups, innovative Jungunternehmen, etablierte und/ oder hochspezialisierte Unternehmungen usw. zusammenbringen. Am Standort Horw soll ein hochqualifizierter Wissens- und Technologietransfer möglich werden, der zu marktfähigen Produkten und Dienstleistungen führt.»

 

Dies entspricht exakt dem Auftrag, der dem Innovationspark Zentralschweiz am Standort Rotkreuz auch zugedacht ist.

 

Kantonsrat Urs Brücker und diverse Mitunterzeichner verschiedener Parteien befürchtet nun, dass der Standort auf dem geplanten Campus Horw definitiv kein Thema mehr ist. Des Weiteren hat er Angst, dass sich Investitionen für den Innovationspark Zentralschweiz am aktuellen Standort in Rotkreuz im Hinblick auf einen möglichen künftigen Standort auf dem Campus Horw als Fehlinvestitionen erweisen